Fracking war in den vergangenen Monaten eines der Hauptthemen der deutschen Energiepolitik. Fast täglich wurden die Für- und Gegenargumente der umstrittenen Fördermethode in den einschlägigen Medien diskutiert. Dies gipfelte schließlich in dem gemeinsamen Eckpunktepapier des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel mit der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Dieses Papier sollte die unkonventionelle Gasförderung aus Gesteinsschickten aus bis zu 3000 Meter Tiefe verbieten.
Als Problem beim Fracking wird nach wie vor der eingesetzte chemische Cocktail eingestuft, der, einmal im Grundwasser freigesetzt, zu erheblichen Gesundheitsgefährdungen im Trinkwasser führen kann. Negative Beispiele gibt es zahlreiche aus den Vereinigten Staaten, wo ganze Landstriche künstlich mit Frischwasser versorgt werden müssen.
Als ein großes Ballungszentrum wären große Teile des Ruhrgebiets mit rund vier Millionen Menschen betroffen gewesen. Denn entlang der Ruhr, aus dem das meiste Trinkwasser der Ruhrgebietsmetropolen gefördert wird, liegen einige ausgewiesene Frackinggebiete, sogenannte Claims (Erlaubnisfeld „Ruhr“ und „Falke South“), an denen sich bekannte Firmen wie die Wintershall Holding GmbH, Statoil Hydrocarbonics GmbH oder Falke Hydrocarbons GmbH bereits die nötigen Rechte gesichert haben. Sofern Fracking nun erlaubt werden würde, könnten diese Firmen ihr Vorhaben in die Tat umsetzen.
Die Umweltministerin Hendricks gab jedoch vor einigen Wochen Entwarnung: Sie erklärte das Einzugsgebiet des Ruhrverbands zur Fracking-Verbotszone. Das sorgte zunächst für Aufatmen in den südlichen Ruhrgebietsstädten.
Neusten Gerüchten zur Folge wird an anderer prominenter Stelle das Fracking-Verbot blockiert: nämlich im Kanzleramt. Dort verhindert der Kanzleramtsminister Peter Altmaier höchstpersönlich die weitere Ressortabstimmung des Fracking-Verbots. Nach internen Informationen sieht Altmaier durchaus Potenzial im Fracking und möchte entgegen Gabriel und Hendricks Fracking im großen Stil erlauben. Es bleibt also abzuwarten, wie der weitere Verlauf bei diesem Vorhaben ist. Durch ist das Fracking-Verbot anscheinend noch lange nicht.
Foto: Flickr.de (Bosc d’Anjou) „Against Fracking 01“, Lizenz: CC BY 2.0
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For the German speaking public…